Neues aus dem Pater-Rupert-Mayer-Zentrum

Wir feiern Richtfest



Mit zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern feierte die Katholische Jugendfürsorge Regensburg e. V. (KJF) Richtfest von Haus Hummelberg. Kommen die Bauarbeiten planmäßig voran, können die ersten Gäste die Kurzzeitpflegeeinrichtung im August 2025 nutzen. „Heute ist ein Tag der Freude, denn hier entsteht etwas Großartiges. Haus Hummelberg schließt eine Versorgungslücke im ostbayerischen Raum und schafft das dringend benötigte Kurzzeitpflegeangebot für Kinder mit Behinderungen und ihre Familien. Ich danke allen, die dazu beigetragen haben, von Herzen“, so KJF-Direktor Michael Eibl.

Eibls Dank gilt dem Bayerischen Gesundheits- und Pflegeministerium für 420.000 Euro aus dem Förderprogramm PflegeSoNah, der Benefizaktion Sternstunden e. V. für eine Million Euro, der KJF-nahen Stiftung „Für junge Menschen“, vertreten durch die Vorsitzende Ingeborg Gerlach, für 100.000 Euro und Ostbayerns größter Charity-Gala Regensburger Weihnachtssingen für 215.303 Euro. Rund um das Regensburger Weihnachtssingen haben dessen Organisatoren Armin und Alexandra Wolf mit dem Armin Wolf Laufteam wesentlich dazu beigetragen, dass sich dem solidarischen Spendenprojekt zahlreiche Unternehmen angeschlossen haben, darunter Vitesco Technologies, Krones AG, die BayWa-Stiftung und Buderus. Die Gesamtkosten für Haus Hummelberg belaufen sich auf rund 2,1 Millionen Euro. Beim Richtfest übernahm ein Zimmermann der Zimmerei Köppl aus Drachselsried die ehrenvolle Aufgabe, den Richtspruch vorzutragen. Mijodrag Milinovic, der bei der KJF zuständige Bereichsleiter Bau, schätzt die Zusammenarbeit mit dem ausführenden Architekturbüro Georg Lankes.

 

Hummelberg – ein Herzensprojekt für viele

Gerlinde Dubb, Leiterin des Pater-Rupert-Mayer-Zentrums (PRMZ), dem Haus Hummelberg organisatorisch zugeordnet ist, stellte die Einrichtung näher vor: „Wir brennen voller Vorfreude für unser ,Hummelchen‘ – so wollten wir es nicht nur wegen des Hummelbergs nennen, sondern auch um Kindern und Eltern den Schrecken zu nehmen, wenn sie das erste Mal von zuhause weg sind: Eine Hummel sticht nicht, eine Hummel ist weich, eine Hummel bleibt aber auch nie lange.“ Die organisatorischen Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren: „Wir sehen der Aufgabe mit Respekt entgegen und haben bereits eine Hausleitung gefunden. Zwei Pflegekräfte haben sich schon jetzt beworben, weil sie gerne in diesem tollen Projekt mitarbeiten wollen.“

Gerlinde Dubb (l.) berichtete, wie weit die organisatorischen Vorbereitungen bereits fortgeschritten sind. (Foto: Sebastian Schmid)


Für Bezirkstagspräsident Franz Löffler war das Richtfest „ein ganz besonderer Anlass“, denn „ein vergleichbares Kurzzeitwohnangebot gibt es bisher noch nicht in der Oberpfalz“. Löffler würdigte den Einsatz und Ideenreichtum der Oberpfälzer und der KJF bei der Finanzierung von Haus Hummelberg. Er selbst stellte sich als Bayernbotschafter beim Regensburger Weihnachtssingen in den Dienst der guten Sache. „Haus Hummelberg ist für mich zu einem Herzensprojekt geworden: Es ist nicht nur eine Bereicherung für die Gemeinde Pettendorf und den Landkreis Regensburg, sondern für die gesamte Oberpfalz.“ Landrätin Tanja Schweiger hatte sich als Schirmherrin des Regensburger Weihnachtssingens für Haus Hummelberg engagiert: „Das Haus Hummelberg wird nicht nur der Entlastung für Familien dienen, sondern vor allem auch ein guter Ort sein, an dem Kinder und Jugendliche mit schweren Behinderungen die bestmögliche Betreuung und Pflege erhalten. Dieses Projekt liegt mir besonders am Herzen, denn es ermöglicht, auch für diese Kinder unbeschwerte, glückliche Tage zu gestalten. Ohne die großzügige Unterstützung vieler engagierter Partner wäre all das nicht möglich gewesen. Ein herzliches Dankeschön an alle, die mit ihrer Tatkraft und ihren Spenden zum Gelingen beigetragen haben. Gemeinsam schaffen wir einen wertvollen Beitrag zur sozialen Infrastruktur in unserem Landkreis und für unsere Region.“

 

Pater-Rupert-Mayer-Zentrum steht für Erfahrung und Kompetenz

„Es ist naheliegend“, so Gerlinde Dubb, „dass eine Einrichtung, in der Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Schwerstbehinderung betreut werden, an das Pater-Rupert-Mayer-Zentrum angebunden wird, denn in unserer großen Komplexeinrichtung in Regensburg für Kinder mit körperlich-motorischem Entwicklungsbedarf haben wir umfangreiche Erfahrungen und Kompetenzen in diesem Bereich.“ Bald war klar, dass der Hummelberg, an dem schon eine Außenstelle des Internats des PRMZ betrieben wird, der passende Ort für diese Einrichtung ist. Haus Hummelberg wird an das Internat mit Miriam Schnabl als Bereichsleiterin angeschlossen.

Viele Unterstützerinnen und Unterstützer haben dazu beigetragen, dass Haus Hummelberg entstehen kann. (Foto: Sebastian Schmid)


Der Bedarf an Kurzzeitpflegeplätzen ist groß und wächst stetig. Insbesondere Eltern und Angehörige eines Kindes mit Behinderung und Pflegebedarf haben im Alltag erhöhte Anforderungen zu stemmen. In Haus Hummelberg erhalten die Kinder, Jugendlichen und junge Erwachsene in einer Zeit, in der sie vorübergehend nicht zuhause sein können – zum Beispiel während der Ferien oder wenn ihre Angehörigen erkranken – gute Versorgung, Pflege sowie Zuwendung. Im Haus finden sechs Bewohnerinnen und Bewohner Platz – aufgeteilt in ein Doppelzimmer (28 Quadratmeter) und vier Einzelzimmer (jeweils rund 19 Quadratmeter).

Zum Kurzzeitwohnangebot auf einer Grundfläche von knapp 380 Quadratmetern bietet einen großen Gemeinschaftsraum mit eigener Küche, ein Pflegebad mit Pflegewanne und einen umlaufenden Balkon mit rund 100 Quadratmetern. Die Gesamtfläche des Grundstücks, das für beide Häuser zur Verfügung steht, beträgt etwa 8.600 Quadratmeter. Das neue Gebäude in Holzbauweise fügt sich harmonisch in die Landschaft ein und bietet einen herrlichen Blick auf Regensburg.

Text: Sebastian Schmid

 

Mittelbayerische Zeitung, 20. Oktober 2024: